Genialer Reisebericht einer Island Reise mit dem Offroad Camper

Reisezeitraum: Juni 2016

Anmerkung: Diese Kunden sind seit Beginn von IslandReisen.info jedes Jahr nach Island gereist – das Island Fieber hat also wieder einmal zugeschlagen! Ein Teil der Island Reise wurde mit zwei Offroad pick-up Camper durchgeführt.

Lieber Hr. Pier!

Mit sonnigem Wetter begrüßte uns Keflavik am Abend des 13.Juli 2016. Mit Freunden, die von unseren begeisterten Erzählungen des Vorjahres mitkommen wollten, betraten wir den Boden Islands. Mit im Gepäck eine unbändige Vorfreude auf die zu erwarteten schönen Erlebnisse und Eindrücke. Die Strahlen der Abendsonne brachen sich in der Glasskulptur und ließ uns auf schönes Wetter für unseren Aufenthalt auf der wunderbaren Insel hoffen.

Die Übernahme des Hilux dauerte ein kleines Weilchen, doch dann konnten wir die Fahrt zum Hotel XY starten. Den freundlichen Empfang im Hotel genossen wir sehr und nach einer kurzen Pause erkundeten wir den Altstadtkern von Reykjavik. Das Konzert und Konferenzhaus Harpa fesselte unsere Aufmerksamkeit mit seinem eigenwilligen Baustil und seiner in allen Farben glänzenden Glasfassade. Der Hafen mit seinen großen Schiffen, glänzte im Abendlicht, wo sich Sonnenstrahlen durch dunkle Wolken ihren Weg bahnten. Kleine Gassen mit Häusern im alten Baustil, nicht leer und verwaist, sondern voll buntem Leben erfüllt, öffnete sich unser Blick für das Leben der Menschen in der Stadt. Im Restaurant Primo, das in einem kleinem alten Haus, aus dem Jahre 1892 untergebracht ist, speisten wir herrlich und wussten in diesem Moment, dass unser Urlaub nur schön werden konnte.

14.7.16

Bedeckter Himmel begleitete unsere Fahrt nach Hveragerdi – zum warmen Fluss. Bei der Wanderung durch Reykjadalur lockerte sich das Wetter auf und so spazierten wir zum Ursprung des warmen Flusses. Entlang seinem farben- prächtigen, mäanderten Flusslauf, von dem warmer bis heißer Dampf aufsteigt, kamen wir zu den Badeplätzen. Ein Bad der besonderen Art und wir nützten dieses sensationelle Angebot der Natur aus, um in den Fluss zu steigen. Unser Ausflug war noch nicht zu Ende, der große Wasserfall Gullfoss, grandios in seiner Wucht des Wassertransportes und seiner Fallhöhe ließen unsere Freunde

staunen und die Kameras schnurrten fröhlich. Strokkur, der sehenswerte Geysir war dann unser nächstes Ziel und Phingvellir, mit seinem historisch wichtigen Hintergrund war der letzte Punkt unseres Ausfluges. Mit vielen Fragen an uns zeigten sich unsere Freunde sehr wissbegierig und interessiert an der Vergangenheit Islands.

15.7.16

Nach der Übernahme des PickUps ging unsere Fahrt auf der Str. Nr. 50 Richtung Hofell, zwischendurch immer wieder Fotostopps um die Schönheit der Landschaft einzufangen. Weißer Dampf stieg in den Himmel, wenn wir eine heiße Quelle passierten, die ein wunderbares Badevergnügen verhieß. Das Wasser des Hraunafoss erschien uns eher grau als blau, denn die grauen Wolken begleiteten uns bis zum Abend. Ein Stellplatz am Campingplatz war bald erreicht, doch noch wartete ein Höhepunkt auf uns. Der Lavahöhle Surtshellir näherten wir uns über einen ausgepflockten Wanderweg und ein Sonnenuntergang mit dramatisch dunklen Wolken bescherte uns ein unvergessliches Erlebnis.

16.7.16

Freundlich begrüßte uns der Morgen mit einem hellen Firmament und mit diesem sonnigen Morgenlicht staunten wir über die Farbenpracht des Bjarnafoss, der von dem Fluß Hvita gespeist wird. Über die F550 bis zur Abzweigung F 338, die durch die Lambahraun führt, ein lila Blütenmeer der Lupinen zur Seite, erreichten wir die 35er. Unser Ziel war das Kerlingarfjöll, dieses fantastische, von der Natur gestaltete Gebirge. Zwischen den rotbraunen Rhyolithbergen, plätschern zahlreiche heiße Quellen, mit glasklarem Wasser, liebevoll überbrückt mit kleinen Stegen. Unser Fotografenherz war außer Rand und Band, ob der unzähligen Verschneidungen und Windungen der Bäche im Kontrast zu den Schneefeldern, die auch zu dieser Jahreszeit noch vorhanden sind. Viele Fotos sind dort aus großer Begeisterung entstanden, die schönsten verewigen wir in Fotobücher oder auf Kalender.

Der Tag neigte sich dem Ende zu, doch wir wollten noch nach Hveravellir, dem Geothermalgebiet mit seinen Sinterablagerungen, aus denen blaues oder grünes Wasser quillt und heißer Dampf aus den Fumarolen zischt. Auch ein besonderes Naturbad lud zum Baden ein, läuft doch der Fluss mit dem heißem Wasser am Badebecken vorbei und hinterlässt weiße Sinterablagerungen, die wie Perlmutter aussehen.

17.7.16

Morgendliche Bewölkung begleitete uns bei unserem Spaziergang zu den Höhlen von Eyvindur, der Korbflechter gewesen sein soll, und der mit seiner Frau Hella in einer dieser Höhle gelebt haben soll. Wir fuhren weiter auf der 35er in Richtung Blöndulon Stausee, an der Abzweigung der F734 änderte sich unsere Fahrtrichtung und wir hielten auf Varmalid, Vidimiri und Glaumbaer zu. Dort tauchten wir in die Vergangenheit Islands ein und bestaunten die Baukunst und das alte Wissen der Ahnen.

Saudakrokur liegt an der 76er, ein Krämerladen aus dem Jahre 1929 lud zum Kaufen ein, doch wir wollten noch Baden in Hofsos. Ein ziemlich neues Schwimmbad mit einem Hotpot, gepflegt und mit Blick aufs Meer. Direkt unterhalb des Schwimmbades  hat die Brandung des Meeres viele Basaltsäulen am Ufer freigelegt. Eine Strecke lag noch vor uns und gegen Abend erreichten wir über Olafsfjordur und Dalvik schließlich einen kleinen Campingplatz in Arnanes. Freundlich war die Aufnahme und das angebotene Frühstück lohnte sich, dieses anzunehmen.

18.7.16

Hochnebel versprach einen schönen Tag und hielt es auch. Akureyri erwartete uns und wollte uns seine Schönheiten darbieten, das wir von Herzen gerne annahmen. Weit hin sichtbar ist das Kulturzentrum mit seinem kreisrunden Bau, Menningarhusid Hof genannt, die, über einen prächtigen Stiegenaufgang zu erreichende Akureyrarkirkja, wo, wenn man Glück hat, auf der Orgel gespielt wird.  Der Botanische Garten ist für alle Blumenliebhaber ein Muss, ein friedlicher Ort zum Entspannen. Die Skulptur des Geächteten gefiel uns ausnehmend gut und nach einer Kaffeepause in der Hafnastraeti ging unsere Reise weiter zum Godafoss. Der Wasserfall der Götter fasziniert mit seiner hufeisenförmigen Form und mit seiner Breite. Kleine Pfade führten dicht am Ufer entlang, wo tolle Fotos entstanden. Strahlender Sonnenschein war jetzt unser Begleiter und so kamen die Formen und Anordnungen der Basaltsäulen der Echofelsen Hljodaklettar wunderschön zur Geltung. Mit einer Wanderung bis zur sogenannten Kirkja, eine offene Basalthöhle, erkundeten wir den Park. Tolle Ausblicke genossen wir auf die Jökulsa a Föllum,  die unterhalb ihr Wasser rauschend weitertransportiert. Der Dettifoss begrüßte uns mit einem Gischtregen und einen intensiven, doppelten Regenbogen. Alle Spektralfarben strahlten um die Wette, der Sprühregen des Wassers und die Abendsonne machten es möglich. Nach so vielen herrlichen Eindrücken war es Zeit an einen Stellplatz zu denken, Am Myvatnsee in Reykjalid wurden wir fündig.

19.7.16

Mystisch lag das Naturbad Jardbödin im Morgennebel, der sich jedoch bald auflöste. Das wunderbar warme Wasser und die morgendliche Stille ließ uns die Umgebung gelöst betrachten und freuten uns auf den Farbenrausch, der uns das Solfatarenfeld Namaskard versprach. Welch ein Gegensatz zu dem Grau der Lavafelder, hier konkurrierten Grau und  Schwefelgelb mit Blau und Rotbraun in allen seinen Facetten. Schlammtümpel blubberten mit 100° vor sich hin, Fumarolen spien stark nach Schwefel riechenden Dampf aus und das Fotografenherz bekam nicht genug.

Das nächste Ziel war die Umrundung des Kraflas mit seinem Viti, türkisblau durch Kieselalgen gefärbt und wunderschön zu betrachten. Von oben schweifte der Blick übers Land und blieb am letzten und jüngsten Lavafeld, genannt Leirhnjukur, hängen. Gewundene Holzstege und Aussichtsplattformen luden uns zu einer Wanderung ein. Auch hier präsentierten sich Abschnitte der Lava mit bunten Farben, in denen verschiedene Mineralien die Farben leuchten ließen. Wir verließen das Hochtemperatur Kraftwerk mit seinen riesigen, glänzenden Rohren und besuchten die Grjotagja Spalte, zu heißes Wasser, um darin baden zu können, erlaubt es dennoch, ein Spiegelbild ihres Inneren zu betrachten. Viele Kilometer zieht sich die Spalte durch das Land, bei wenigen Stellen nur kann man sie betreten. Nicht weit davon entfernt lädt ein anderes Lavafeld zum Besuch ein. Dimmubogir und seine bizarren Lavagebilden feuerten unsere Fantasien an, denn jeder von uns deutete ein Gebilde als etwas anderes. Noch war es nicht Abend, der Ringwallkrater Hverfjall wartete noch auf unser Erscheinen. Er brachte in diesem seidigen Abendlicht seine ganze Schönheit und Ebenmäßigkeit zum Ausdruck, wie ein Gemälde erhebt er sich und lässt den Blick über den weitverzweigten Myvatnsee gleiten. Am Campingplatz zurück durften wir einen spektakulären Sonnenuntergang erleben, mit all seiner Intensität der Farben wurde der Ringwallkrater Hverfjall in Pink getaucht. Von Steingrau zu Pink gefärbt, konnten wir nur staunend zusehen, wie das Licht wieder  abnahm und aus Pink wieder Grau wurde.

20.7.16

Die F88 in die Askja erreichten wir mit Nebelreißen und schlechter Sicht, welch ein Glück, dann wird es weniger stauben, so unsere Gedanken. So war es denn auch, die Straße schlecht, viele Schlaglöcher und doch einige Furten zu queren. 100km zogen sich, doch dann kam die Abzweigung zum Öskjuvatn und Viti. Noch verließ uns der Nebel nicht und mit vereinter Suche und Finden des  Wanderweges erreichten wir den Viti. Von unten schallten uns Stimmen entgegen, und siehe da, mehrere Personen schälten sich aus dem Nebel und badeten im Viti. Kurz zog der Nebel ab und gab uns einen Blick auf den größeren und kalten Öskjuvatn frei. Die F910 leitete uns Mödrudalur entgegen und die F905 brachte uns zur 1er, wo wir in Richtung Egilstadir unterwegs waren. Kurz vor Egilstadir hielten wir in Skipalaekur am Campingplatz an um dort zu nächtigen.

21.7.16

Einen kurzen, informativen Spaziergang durch Egilstadir und schon starteten wir einem neuen Abenteuer entgegen. Über die 931er, entlang des Stausees Lagafljot, genossen wir die gepflegte Landschaft und kamen über eine Brücke, am Ende des Sees, auf einen Parkplatz. Von dort wählten wir einen schönen Wanderweg über die Anhöhe und bald hörten wir einen Wasserfall tosen. Der Litlanesfoss ist der untere Wasserfall, der das Wasser, das vom Hengifoss abwärts fließt, aufnimmt. Auch hier hatten sich Fotografen postiert um die stürzenden Wasser in Bilder zu gießen. Weiter ging’s nach oben und dann belohnte uns ein tolles Panorama auf einen Wasserfall, der, 180m in sein Becken stürzte. Rote Querstreifen zierten seine halbrunden Wände und der Donner des Wassers machte uns wortlos. Staunend nahmen wir das Bild, das sich unseren Augen bot, in uns auf. Vergessen war die Mühe des Aufstieges, waren nur glücklich, ob dieses Naturwunders. Skriduklaustur, das Gunnarhus brachte uns die Baukunst von 1939 näher, errichtet für den Dichter Gunnar Gunnarson, es beherbergt heute ein Kulturzentrum. Die Kaffeepause tat uns allen gut, dann ging unser Ausflug weiter. Der Öxipass mit seinen vielen Wasserfällen, steilen Kehren und tollen Ausblicken und Rastplätzen sollten wir laut Reiseführer sehen und erleben. Das Wetter machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung. Tiefster Nebel zog über den Pass, mit höchster Vorsicht und im Schritttempo, immer den hangseitigen Abgrund im Auge behaltend, tasteten wir uns abwärts. Welches Abenteuer, lachten wir, als wir Djupivogur erreichten. Bei einer wahrscheinlich seltenen Sichtung eines Rentieres waren wir wieder gutgelaunt und freuten uns riesig über diese Begegnung, hatten wir doch immer nur die Verkehrsschilder gesehen, nie aber ein Rentier in der freien Natur. In Höfn pausierten wir bis zum Morgen.

22.7.16

Bei der Abzweigung 984 von der 1er fanden wir ein privates HotPot in Hoffell, wärmten unsere Glieder auf, um wieder fit zu sein für den Tag. Fünf Bottiche mit unterschiedlich warmem Wasser wurden uns angeboten und der entspannte Blick blieb an einem Gletscher hängen. Dem Hoffellsjökull mit seiner Lagune kommt man ganz nahe, wenn man das kurze Stück der Schotterstrasse mit dem Auto zurücklegt. Diesig war der Himmel und so leuchtete das Wasser in der Lagune nicht blau, wir hofften, dass der Wolkenhimmel aufreißen möge. Jökullsalon, die Lagune des Vatnajökull belohnte uns mit dramatischen Wolken, aus denen grelle Sonnenstrahlen hervorbrachen und die Fotos einzigartig machten. Eine Fahrt mit einem Amphibienfahrzeug in der Lagune, in der riesige Eisblöcke schwammen, gesichert durch Zodiakboote, für uns ein ganz besonderes Erlebnis. Hautnah am Gletscher, konfrontiert mit der Vergangenheit eines 1000jährigen Eisbrockens, der zur Verkostung angeboten wurde, fühlten wir uns als Mensch ganz klein und unbedeutend. Die Strömung der Lagune strebte dem offenen Meer zu und so schwammen in großer Geschwindigkeit Eisblöcke hinaus. Manche strandeten am Ufer und gaben bei Sonnenschein ein blaues Eisgebilde wider. Der Kontrast zum schwarzen Lavasand, unterbrochen durch stürmische Wellen oder das Gekreische der Seemöwen ließen unsere Kameras klicken. Dem Fjallsjökull und dem Svinafjelljökull statteten wir auch einen Besuch ab, der Reigen der Gletscher mit ihren Lagunen war für diesen Tag komplett. Vom Skaftafell Campingplatz aus starten wir eine Wanderung zum Svatifoss, der Wasserfall mit den einzigartigen, hängenden Basaltsäulen. Viele Interessierte wanderten hier herauf und ließen die Landschaft auf sich ein -wirken. Starker Regen zwang uns den Rückweg anzutreten, nass aber fröhlich stiegen wir ins Auto, um in Kirkjubaerjarklaustur zu nächtigen.

23.7.16

Auf der Fahrt nach Landmannalaugar auf der F208 hatten wir einen treuen Begleiter, den Nieselregen, er verließ uns den ganzen Tag nicht. Wir durchquerten den Nationalpark Eldgja und trotzten dem Wetter mit vielen Fotostopps. Der Abzweigung F223 zum Öfaerufoss Wasserfall folgten wir bis zu einem Parkplatz. Von dort spazierten wir los, gut eingepackt gegen den Regen und freuten uns, nicht die einzigen zu sein, die bei diesem Wetter wanderten. Natürlich fehlte die Sonne auf den Fotos, doch das machte nichts, wir waren dort und hatten den Regen ein Schnippchen geschlagen. Einige Kilometer bedurfte es noch um Landmannalaugar zu erreichen.  Manche Furten waren nicht tief, doch der Regen machte sich bereits bemerkbar, endlich war Landmannalaugar in Sicht. Der Weg zu den Toiletten und Duschen überflutet, die Wiesen für die Zelte aufgeweicht glich der Platz einem Sumpfgelände. Am Abend hörte der Regen auf, es nieselte nur noch. Ein warmes Bad war jetzt eine Herzensangelegenheit von uns allen. Viele Gäste  und ein buntes Sprachengewirr erweckten den Eindruck, als wäre die ganze Welt hier um zu Baden. Herrlich durchwärmt und krebsrot die Haut sprinteten wir zu unserem Pick Up, indem es gemütlich eingeheizt war.

24.7.16

Bei einem Spaziergang durch das Lavafeld Laugarhraun sahen wir  die nebelverhangenen Anstiege auf den Brennisteinsalda und linker Hand den Gipfelweg des Blahnukurs. Rote Rhyolithberge, gelbe Liparitberge und blau schimmernde Gipfel werden bereits von Moosen und Flechten, ausgehend vom Tal erobert. Schwarz glänzte die verglaste Lava, als Obsidian bekannt. Wie verzaubert lag diese Landschaft vor unseren Füßen, immer wieder wallten Nebelfetzen umher, bis sie sich auflösten. Auch ziehender Nebel kann ein Bildgestalter sein. Die F225 nahm uns auf und nach einer Weile stießen wir auf die 26er, die nach Hella führte. Dyrholaey, kurz vor Vik, unser nächstes Ziel. Putzige Papageitaucher setzten jeden der Tiere liebt, in Verzückung und so machten auch wir viele Fotos von den kaum noch scheuen Vögeln.  Sonnenstrahlen, die sich vorwitzig hervor trauten, gaben ein schönes Licht und unerwartet hatten wir Kontakt mit Drohnen. Sie flogen bis zur Abflusskante des Skogarfoss Wasserfalls und dokumentierten mit Fotos die dortige Situation. Den Abend verbrachten wir bis zum nächsten Morgen am Campingplatz Seljalandsfoss.

25.7.16

Mit einem hellblauen Himmel begrüßte uns der nächste Morgen und der erste Spaziergang führte uns zum Spaltenwasserfall Gljufrabui, auf dem Weg zum Seljalandsfoss. Ein Wanderweg machte es möglich, hinter dem Seljalandsfoss Wasserfall zu gehen und durch den Vorhang aus stürzendem Wasser hindurch zu blicken. Besonders schön ist es, wenn Abendsonne auf den Wasserfall fällt und sich viele Regenbogen bilden. Die Tagesreise brachte uns über die F249 zum Campingplatz Basar ins Godaland. Viele Schlaglöcher, viele Furten, von denen einige ganz schön tief waren, mussten überwunden werden und verlangten fahrerisches Können. Der Gigjökull, rechts von der Piste, leuchtete uns eher grau als weiß entgegen. Die Piste führte über Furten, steil und tief, doch das Gletschermaul wollten wir ganz nah erleben. Der hellblaue Himmel war inzwischen hellgrau geworden, als wir Basar ansteuerten. Eine Wanderung durch eine blumenreiche Landschaft lag vor uns, am Ende des Campingplatzes begann der Aufstieg durch Birkenhaine und bald konnten wir in einen Canon hinabschauen. Der Blick fiel zurück über den Campingplatz, auf die Krossa, mit ihren vielen Verzweigungen. Der Weg wurde zum Grat, eröffnete sich wieder mit einem breiten Hang, stieg nun stärker an und über eine Kante steigend, standen wir vor einer weiten Hochfläche. Die Hochfläche ist riesig und es verging einige Zeit, bis wir über die Kanten zu den mächtigen Gletscherabbrüchen des Myrdalsjökull sehen konnten. Wir wanderten weiter bergauf und es wurde rutschig und mit gebotener Vorsicht gelang es uns, höher zu kommen. Der Weg wurde flacher, ging in einem weiten Bogen um einen Berg herum und bald konnten wir die Ausbruchstelle des Eyjafjallajökull erkennen. Der Rückweg gestaltete sich wie der Hinweg, mit leichtem Nieselregen kamen wir 6 Stunden später zum Ausgangspunkt zurück. Das Abendessen schmeckte noch einmal so gut durch die Bewegung an der frischen Luft.

26.7.16

Wir verließen Basar und freuten uns über die Wetterbesserung mit blauem Himmel. Ein Hinweis auf die Schlucht Stakkholtsgja ließ uns halten. Gut ausgerüstet mit Gloggs, brachen wir auf. Die Lichtverhältnisse waren kontrastreich und irgendwie zu stark. Die Wände der Felsen, bewachsen mit Moosen und Farnen, erschienen gelbgrün und im Fluss spiegelte sich das Gelb. Rasch umgezogen, bewaffnet mit Wanderstöcken, durchquerten wir den Wildbach. Wenig später standen wir stumm und andachtsvoll in der Schlucht, in der ein mächtiger Wasserfall in sein Becken stürzte. Wasserstaub ließ uns zunächst blinzeln, doch dann fühlten wir, wie sich der feine Wasserfilm wie ein Seidentuch auf unsere Haut legte. Nur eine schmale Öffnung ließ ein wenig Licht in die Schlucht fallen und so standen wir und unsere Andacht und unsere Stummheit erschienen uns als das einzig Richtige zu sein. Lange war es still zwischen uns vier, doch dann sprudelten unsere Gedanken und Gefühle aus uns hervor und wir lachten und alberten, um unsere Fassung wieder zu erlangen. Beim Hinauswandern trafen wir noch auf eine Reitergruppe, die die Pferde an den Zügeln führten und wir sie streicheln konnten. Schotterstrassen und Furten gingen zu Ende, trafen wir doch bald auf die 1er. Über Selfoss und Porlakshöfn näherten wir uns dem Hochtemperaturgebiet Krysuvik – Seltun, das in der Sonne seine Farben spielen ließ. Auch hier gab es schöne Holzstege und Plattformen, um dort sicher wandern zu können. Einige Wege führten auch in die Höhe, von denen wir den Blick in eine wunderbare Landschaft schweifen ließen. Blau schimmerte der Kleifarvatn, in der anderen Richtung grüßte das Meer und die gewundene Strasse bot weite Sicht auf tolle Küstenabschnitte. Nur ein Programm stand noch auf der Liste, wir mussten unsere Freunde verabschieden, der schöne Urlaub war für sie Beide zu Ende. Bis zum B.B. Gästehaus in Keflavik begleiteten wir sie, mit Enthusiasmus und großer Begeisterung erzählten sie, wie sie das Land und seine Schönheiten erlebt hatten. Vielleicht werden sie wiederkommen. Wir haben sie offensichtlich mit dem Island Virus angesteckt.

27.7.16

Vor uns lagen noch 14 Tage trauter Zweisamkeit, die wir nutzten, um spontan zu entscheiden, links oder rechts abzubiegen.

Einen traumhaften Sonnenuntergang in Akranes, wo wir übernachteten, hielten wir in unzähligen Fotos fest. Wir starteten auf der 51er, stießen wieder auf die1er und überquerten die Brücke nach Borganes. Vorbei am Ringwallkrater Eldborg, den wir bereits 2015 bestiegen hatten, hielten wir in Stadastatur an. Geschlossen war leider die kleine Kirche, doch das Denkmal von Ari Frodi, ein Gelehrter (1067- 1148), der die älteste Geschichte Islands verfasste, interessierte uns. Budir, mit seiner berühmten Holzkirche, ließen wir links liegen, der rote Sandstrand von Arnarstapi leuchtete bereits in der Ferne. Bergauf ging die Fahrt Richtung Snaefalljökull auf der Hochlandstrasse F570 in unzähligen Kehren. Plötzlich tauchte der schneebedeckte Gipfel vor uns auf, strahlend schön, wie aus dem Bilderbuch. Hingerissen fotografierten nicht nur wir, viele Fotografen taten es uns gleich. Immer wieder hielten wir an, um noch ein schöneres Motiv abzulichten. Die Hochlandstrasse F575 durch die Hellissandurheidi war einsam zu befahren, wieder eine der vielen Kehren, dann konnten wir den Snaefelljökull von der Ostseite bewundern. Nebelbänke wallten hin und her und gaben viele schöne, verzauberte Ausblicke frei. Die Piste schloss in die 574er ein, passierten Hellissandur und Rif. Olafsvik hinter uns lassend, erreichten wir Grundarfjördur. Ein kurzer Spaziergang zur beachtenswerten Kirche lohnte sich, dann galt unsere Aufmerksamkeit den malerischen Küstenabschnitten und den bunten Bergen. Durchfuhren liebliche Landschaften, mit nicht ganz so lieblichen Namen wie Berserkerhraun. Tief schnitt der Alftafjördur ins Land, vergönnte uns tolle Meeresausblicke und Skogarströnd ließ uns über zahlreiche kleine Inseln blicken. Bei Midalir endete die Schotterstrasse und brachte uns auf der Asphaltstrasse alsbald Budardalur näher. Kalter Wind am Campingplatz Budardalur fühlte sich für uns sehr ungemütlich an.

28.7.16

Laugar, Gilsfjördur und Kroksfjördur ließen wir hinter uns liegen, änderten die Richtung um Reykholar zu besuchen. Am Ende der Halbinsel in Stadur steht eine berühmte alte Kirche, erbaut um 1864, mit bemalten Holztäfelungen. Sie steht unter dem Schutz des Nationalmuseums. Später umrundeten wir den Porkafjödur, überquerten den Hjallahals, wo sich uns herrliche Tiefblicke boten. Djupidalur war erreicht, eine kleine Badeanstalt inmitten einer landwirtschaftlich genutzten Landschaft. Wieder konnten wir die Blicke schweifen lassen, als wir den Djupifjödur umrundeten und der Skaljanesfjall sich anschloss. Viele Fotostopps weiter über den Kollafjördur durchquerten wir den Kletthals und fuhren den Skalmarfjödur aus. Vom Litjanesfjall bewunderten wir den Kerlingarfjödur und mit Querung tollen Brücken und Dammkonstruktionen blickten wir auf den Kjalkafjördur, bald lag Flokalundur vor unseren Augen, das oberhalb des blauen Vatnafjödur liegt. Weit dehnte sich die Kleifaheidi aus, mit ihren vielen Blumen und Gräsern ein Augenschmaus. Die Abzweigung auf die 612 begann am Knie des Ösafjödur, unser Ziel war Latrabjarg, den weithin bekannten Vogelfelsen. Bereits von Weitem  sichteten wir das gestrandete Metallschiff Gardur BA 64, das seit Langem vor sich hinrostet. Es war das erste Stahlfischerboot Islands, Baujahr 1912. 47km lang, über Berge und weiten Hochflächen zog sich die Piste, vorbei an Breidavik, wo sich ein Hotel und ein Campingplatz etablieren konnten. Latrabjarg war erreicht, wir spazierten, von schrillem Vögelgekreische empfangen, die steilen Hänge empor. Umlagert von vielen Fotografen präsentierten  farbenprächtige Papageitaucher ihr Gefieder, setzten sich in Pose und flogen im Sturzflug wieder ins Meer. Auf, über und vor den Klippen herrschte ein unglaubliches Gedränge von Seevögeln wie, Dreizehenmöwen, Trottelummen, Eissturmvögel und viele mehr. Sie alle versuchten den besten Platz zum Brüten zu finden. Bis zum Campingplatz Breidavik ging die Rückfahrt, mit einem schönen Strandspaziergang und einen sagenhaften Sonnenuntergang  endete dieser Tag.

29.7.16

Die Piste hinter uns lassend kamen wir wieder in die Zivilisation, zu den Orten Patreksfjördur, Talknafjördur, um schließlich durch Bildudalur zu fahren. Selardalur, bekannt durch einen Skulpturenpark des spät berufenen Künstler Samuel Jonsson (1884-1969), schuf diese Skulpturen. Heute sind die Kirche und sein Wohnhaus ein Museum, wir besuchten sie. Die 619er brachte uns zurück nach Bildudalur. Traumhafte Küsten breiteten sich vor uns aus, an einem namenlosen Foss vorbei, erwartete uns die Dynjandisheidi mit ihren blinkenden See und kleinen Wasserläufen, gesäumt mit bunten Blumen. Eine Mittagsrast, sonnig und mild, erschien uns wichtig, bevor wir die Reise fortsetzten. Mit blauem Himmel begrüßte uns der Dynjandifoss in all seiner Schönheit. Breit und hoch stürzte er sich uns entgegen, bevor er in sein natürliches Becken fiel. In mehreren Katarakten ergoss sich sein Wasserschwall bis ins Tal. Sein Anblick erinnerte an einen weißen Brautschleier, bezauberte jeden Besucher. Bis zum Fallbecken spazierten wir, um diesen prächtigen Wasserfall auf vielen Fotos zu verewigen. Wieder ging die Reise um Fjorde herum, um Ausblicke über den Arnarfjördur oder den Borgarfjödur zu genießen. In Hrafnseyri mundeten uns frisch zubereitete Waffeln und Kaffee, im angeschlossenen Museum frischten wir unser Wissen über die Vergangenheit auf und in Pingeyri wusch Heinz den Staub vom Auto. Der schön angelegte Campingplatz im Ort war überfüllt, so mussten wir noch eine Weile fahren, um übernachten zu können. Durch saftig grüne Täler und aufstrebenden Bergen wurde die Fahrt bis nach Isafjördur recht kurzweilig und dort konnten wir nächtigen.

30.7.16

Die Nacht war kalt, der Morgen hüllte die Berge in graue Wolken, als wir Isafjördur verließen. Um den Alftafjödur umrunden zu können, ging es auch rund um den Skutulsfjördur, später lag uns der Seydisfjördur und der Hestfjördur zu Füßen. Ein willkommener Fotostopp in Hvitanes, die Flut war noch nicht zurück, darum war der Strand gut einzusehen. Dort aalten sich Seerobben und betrachteten uns mit neugierigen Augen. So weit es möglich war, wanderten wir auf Lavagestein balancierend, den Robben entgegen, immer bedacht, auf dem glitschigen Tang nicht auszurutschen. Wir hatten das Gefühl, als würden die Robben uns anlächeln und zuwinken. Hoch erfreut, so unvermutet Robben zu sehen, kehrten wir zum Auto zurück und setzten unsere Fahrt fort. Noch einmal sichteten wir in Skötufjördur Robben. Ein Steinmonument, hoch über den Ort Ögur weckte unser Interesse, leider konnten wir den Hintergrund nicht erfragen. Dort weitete sich unser Blick und verlor sich über den Isafjardarjup. Eine moderne  Bogenbrücke erleichterte die Querung des Mjoifjördur auf der 61er, die uns schließlich Reykjanes näherbrachte. Ein Hotel, ein Campingplatz und ein Schwimmbad, alles auf einem Platz. Sofort fühlten wir uns wohl und das warme Wasser des Schwimmbades lockte uns, ein paar Runden zu schwimmen. Mit einem Abendspaziergang erkundeten wir die nähere Umgebung und entdeckten das alte HotPot und eine Entsalzungsanlage, entlang eines Wanderweges kehrten wir zurück.

31.7.16

Der Beginn des folgenden Tages war durchwegs wolkig mit sonnigen Abschnitten. Unsere Reise ging Richtung Holmavik, entlang der 61er und der Durchquerung der Steingrimsfjadarheidi, bogen wir auf die 643er ab um in Laugarhöll im alten HotPot und im Schwimmbad das Wiedersehen zu feiern. (Bereits 2014 besucht und in liebevoller Erinnerung behalten.) Der schönen Küste entlang des Bjarnarfjödur, streiften  Kaldbaksvik , Veidileysa und Gjögur und nahmen ein paar Fotos der Kirche in Fimmbogastatir auf. Dort hatten wir Glück, eine Chorprobe miterleben zu dürfen und waren über die freundliche Aufnahme gerührt. Nicht mehr weit war es nach Nordurfjödur, in einem kleinen Geschäft füllten wir unsere Lebensmittelvorräte wieder auf. Regen setzte ein, es wurde ungemütlich.

1.8.16

Krossnesslaug war unser Ziel, auch wenn das Thermometer 7° zeigte und Nieselregen herrschte, wollte wir den HotPot und das Schwimmbad besuchen. Ganz für uns allein hatten wir die Badeanstalt und gut gewärmt blickten wir gelassen durch das schützende Glas auf das aufgewühlte Meer. Die Wellen brachen sich am Ufer und ihr Klatschen hörten wir bis zum HotPot. Mit leichtem Nebel leitete uns die F649 zurück an die Küsten, an deren Stränden Massen an gedrifteten Holzstämme angelandet waren. An der Weggabelung der F645 nach Drangsnes  konnten wir in der Ferne im diffusen Licht die Insel Grimsey erblicken. Holmavik erreichten wir über Steingrimsfjördur und Kollafjödur und die Strasse 68 kurvte um den Bitrufjödur herum. In Prestbakki hätten wir gerne die Kirche besichtigt, sie war jedoch leider geschlossen. Es war nicht mehr weit nach Bordeyri, direkt am Fjord Hrutafjördur gelegen, ein kleiner Ort mit einem abgelegenen Campingplatz.  Freundlich begrüßte uns die Besitzerin und nur ein sehr müder Radfahrer war ein weiterer Gast.

2.8.16

Hvammstangi war das nähere Ziel, dort entschieden wir, die 72er zu nehmen und die Halbinsel Vatnsnes kennen zu lernen. In Illugastatir lagen auf einer vorgelagerten Lavabank Robben, zu weit für das Zoom freuten wir uns dennoch über die Sichtung. Die Schotterstrasse führte über die Spitze der Halbinsel zum Hvitserkur, einem wellenumspülten Felsen im Meer, der über ein kleines, steiles  Steiglein leicht zu erreichen war. Oben an der Abbruchkante war eine Plattform errichtet, von der aus man ohne absteigen zu müssen, schöne Fotos knipsen konnte. Nicht weit entfernt wartete auf uns die Basaltburg Borgarvirki. Wir nahmen die Einladung an und erklommen über Stufen die Burg, ein herrlicher Platz um die Blicke in die umliegende Landschaft gleiten zu lassen. Blaue Seen, größere und kleinere, blinkten vom Tal herauf, die sehr fruchtbar aussah. Durchstreiften auf dem Weg nach Blönduös grüne Täler, die landwirtschaftlich genützt werden und erreichten die 1er. Die Halbinsel Skagi lag vor uns und  wir fuhren auf der 745er rund um die Insel, sahen an den Landspitzen einige Leuchttürme stehen. Die Skagaheidi streiften wir nur am Rande, trotzdem erkannten wir eine liebliche Landschaft mit wasserreichen Seen.  Saudarkrokur bot uns Platz für eine Nacht, ein gepflegter, umsorgter Platz mit freundlichen Menschen.

3.8.16

Eine schöne Kirche, die einen hohen weißen Glockenturm besitzt, erregte unser Interesse. Sie steht in Holar, ihr Inneres ist schön ausgestaltet, daneben stehen drei nachgebaute Torfhäuser, die das Leben von damals zeigen. Die Kirche in Gröf, sie ist die kleinste Kirche von Island wurde aus Torf gebaut. Außen dunkel vom Teeranstrich, innen liebevoll verziert, ein kleines Gatter umschließt auch den Friedhof mit wenigen Grabsteinen. Die 76er führte uns weiter  nach Ketlas, dort zweigte die 789er ab, wir durchquerten die Lägheidi und fanden nur ein Kraftwerk vor. Weidende Schafe waren die einzigen Seelen in dieser Einsamkeit der Pässe. Hohe, schneebedeckte Berge mit grellgrünen Bachsäumen sorgten für Farben in dieser verlassenen Gegend. Über Olafsfjördur und entlang der 82er passierten wir die Orte Dalvik und Hauganes und erreichten Akureyri. Noch war ein schöner Nachmittag nicht zu Ende, die 83er brachte uns nach Laufas. Eine tolle Führung mit einer deutschsprechenden jungen Frau führte uns wieder in die Vergangenheit von Island. Das Leben eines reichen Pfarrers war nicht so mühsam und beschwerlich, wie von armen Leuten und die reiche Ausstattung beeindruckte uns sehr. Ein paar Kilometer waren noch zu überwinden und der Campingplatz Grenivik nahm uns auf. Ruhig und schön gelegen schliefen wir mit vielen Erlebnissen des Tages ein.

4.8.16

Grenivik und Laufas hinter uns lassend strebten wir über Draflastadir, der wilden Fnjoska folgend, der 1er zu. Auch auf der Strecke Richtung  Husavik auf der 87er gibt es ein Hochtemperaturfeld namens Hveravellir, weißer Dampf von den Kraftwerken ließ sich bereits aus der Ferne erblicken. Husavik bezieht von dort das heiße Wasser. Kaffeepause mit Hefeschnecken gönnten wir uns vor dem Spaziergang durch den Ort, der Walbesichtigungen anbietet. Die schön ausgebaute Strasse umrundet die Halbinsel Tjörnes, und erlaubte uns viele stimmige Fotos über das Meer und seine Ufer zu schießen. Richtung Kopasker ging die Fahrt, doch ca. 4km vorher zweigte die 85er ab. Die Holaheidi war einsam zu befahren und der Stora-Vidarvatn bildete den Abschluss der Hochfläche, bevor wir Pörshöfn  bei Regen erreichten. Die 85er war manchmal Schotterstrasse, dann wieder Asphaltstrasse und über Bakkafjördur und Bakkarheidi fahrend war Vopnafjördur unser Nächtigungsort. Im Bild sieht man übrigens ein sehr gelungenes isländisches Sommerhaus. Die Aufforstung Island scheint mit viel Fleiß und Schweiß zu funktionieren.

5.8.16

Der Sonnenschein weckte uns am Morgen, damit hatten wir wunderbares Licht zum Fotografieren, als wir starteten. Mein Wunsch war es, über den Pass Hellisheidi zu fahren, im Vorjahr war er  im Nebel so mystisch, dass ich ihn heuer unbedingt bei Sicht befahren wollte. 14km war er lang und in vielen Kehren gewannen wir an Höhe, mit 655m Höhe war und ist er der höchste Bergpass Islands. Die Tiefblicke von den Kehren ließen uns fast schwindlich werden, doch die Aussichten über die Ufer des Meeres und seine Täler waren unbeschreiblich schön. Die Bergstrasse 917 leitete in die 924er, die uns dann Egilsstadir erreichen ließ. Kurze Rast, um ein wenig durchzuatmen, bevor uns die 92er nach Reydarfsfjödur brachte. Von dort wollten wir so viele als möglich Fjorde ausfahren, es war herrlich, mit Küstenabschnitten, die bezauberten, oder die unerwartete Sichtung von fünf Delphinen, die im Faskrudsfjördur schwammen. Unsere Augen konnten sich nicht sattsehen an der wunderschönen Landschaft, durch die wir fuhren. Über Breiddalsvik erreichten wir den Berufjördur und somit die Passstrasse, die über den Öxipass führte. Bei Nebel war er nicht zu unterschätzen, bei Sonnenschein bot er viele fotogene Wasserfälle mit Rastplätzen ausgestattet, schöne Kehren und viele km Aussicht über die Täler. Am Ende erwartete uns Egilsstadir zum Ergänzen unserer Vorräte, dann war in Skipalaekur für diesen Tag Schluss.

6.8.16

Diesen Tag wollten wir auf Pisten und Schotterstrassen verbringen, los ging es bei der Abzweigung 901 bis nach Saenautavatn und auf der 907er bis nach Saenautasel. Bei Bru auf die F923 über Adabol bis zur Abzweigung 910, dort war die Strasse wieder zahm, nämlich Asphalt. Laugarfell mit seinem schön angelegten HotPot besuchten wir. Mit verträumten Blick auf den Snaefell, der majestätisch vor unseren Augen lag, genossen wir das schöne, gepflegte Ambiente und die Wärme des Wassers im HotPot. Das Kraftwerk Krahnjukur war in der Bauphase eine gewaltige Baustelle, heute ist es fertig gestellt. Die Wunden, die der Natur geschlagen wurden, sieht man auch heute noch. Nach dem Staubecken fließt nur mehr ein trauriger Rest eines Bächleins im hohen Canon. Über die F905 erreichten wir Mödrudalur mit seiner Kirche und seinem Cafehaus.  In Reykjahlid wartete der Nächtigungsplatz auf uns.

7.8.16

Noch einmal badeten wir im Naturbad Jardbödin, diesmal bei Sonnenschein und blauem Himmel und genossen die Wärme auf unseren Körpern und die strahlenden Farben der Natur. Über Egilsstadir und noch einmal über den Öxipass nach Djupivogur und weiter nach Höfn. Starker Wind frischte auf und die Wellen an der Ostküste hatten Windfahnen und Schaumkronen. Ein unvergessliches Erlebnis, das wir auf sehr vielen !! Fotos festhielten. Der Föhnsturm hielt bis zum Morgen an, er ließ uns sehr unruhig schlafen.

8.8.16

Wir verließen Höfn noch bei starkem Wind und besuchten einen Gletscher, der ausgeschildert war. Sein Name war Heinabergsjökull und zweigte von der 1er ab. Mit drei friedlichen Schafen, die uns überrascht betrachteten, waren wir auf weiter Flur allein. Zum Gletschermaul konnten wir jedoch nicht vordringen, weil uns ein reißender Gletscherbach ein Überqueren unmöglich machte. Am Hoffelljökull und am  Vatnajökull mit seiner Lagune vorbei, erreichten wir einen weiteren Gletscher namens Kviamyrarkambur. Der starke Wind war Sonnenschein und einem blauen Himmel gewichen, über kleine Hügel wanderten wir bis zur Lagune. Hier schwammen noch Reste der Eisberge, schwarz vom Russ des Bardabungas. Gänse, die dort weideten, fühlten sich offenbar gestört und taten das auch mit lautstarkem Geschnatter kund.

8.8.16

In Geierland, nahe Kirkjubaerjarklaustur, fanden wir zum Abschluss des Tages noch einen Wasserfall, Störnjafoss stand auf dem Hinweisschild, dem wir gefolgt waren. Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Fall. Das Wasser fiel nicht sehr hoch herab, doch sein Becken leuchtet in der Nachmittagssonne dunkelgrün. Daneben gab es einen winzigen Campingplatz, allerdings durften nur Zelte aufgestellt werden, Wohnmobile und PickUps sollten neben der Strasse auf einem Schotterplatz stehen. Das gefiel uns nicht, so beehrten wir den Campingplatz in Kirkjubaerjarklaustur mit unserem Besuch.

9.8.16

Für unser nächstes Unternehmen bedeutete es, 45km Schotterpiste in einer Richtung in Kauf zu nehmen. Die Laki Krater hatten es uns angetan. Bereits um 8Uhr lenkten wir unser Fahrzeug auf der 206er und freuten uns, noch allein auf der Piste zu sein und viele Fotostopps einlegen zu können. Zusehends besserte sich das Wetter, sodass, als wir ankamen, bereits zaghafter Sonnenschein die Landschaft in helles Licht tauchte. Als Erste für diesen Morgen standen wir auf dem Laki mit einer Höhe von 812m, von dem wir die ganze Perlenkette der Krater überblicken konnten. Das schöne Licht zauberte Lichtreflexe in Rot und Gelb und Grün in die Landschaft. Blau leuchteten die zwei Seen, der Kambavatn und der Lambavatn, die von oben so herrlich zu sehen waren. Der Vatnajökull strahlte in der Ferne bläulich-weiß, erst nach und nach konnten wir uns sattsehen und nahmen den Abstieg auf der anderen Seite des Vulkankegels. Gelbe Pflöcke zeigten den richtigen Weg und einen Ausbruchskrater konnten wir im Zuge der Wegführung  von Innen besichtigen. Wenige Kilometer vor der 1er hielten wir noch einmal an um die Schlucht Fjadrarglifur zu besichtigen. Auf schmalem Wanderweg spazierten wir zu den Abbruchkanten, die durch Absperrungen gesichert waren. Dunkel vom Wasser erschienen die Wände und mehrere Wasserfälle ergossen sich in den Flusslauf. Weit, fast bis zum Sandur konnten wir den mäanderten Lauf des Wildbaches erkennen. Stürmisch zuerst, dann ruhig fließend, weideten sogar Schafe an den Rändern. In Vik, das einen großen Campingplatz besitzt, machten wir noch einen Rundgang, doch die Kirche, die so schön beschrieben wird, war leider geschlossen.

10.8.16

Viele Wolken und eine steife Brise waren nicht gerade verlockend um an den Strand zu gehen. Auf dem Weg zu den Felszinnen Reynisdrangar wirbelte der Wind auch Sand in die Höhe, doch wir ließen uns nicht abhalten. Wie Trolle stehen die Felsnadeln im sie umbrandetem Wasser. Wind und Wetter ausgesetzt, trotzen sie dennoch den Unbillen der Natur. Im schwarzen Lavasand sammelten wir viele bunte Muschel, die mir gefielen, zogen es jedoch vor, sie nicht mit nach Hause zu nehmen. Ein langer Strandspaziergang schloss sich an, bis die Flut uns erinnerte, dass es Zeit zum Umkehren war. In Hella legten wir eine Pause ein, bevor unsere Fahrt Richtung Brautarholt, vorbei an Nonnahus und Arnes, Stori-Nupur, bekannt durch eine historische Siedlung und Asolfstadir beim Hjalparfoss endet. Der zweigeteilte Wasserfall, hinter dem Kraftwerk Bürfell gelegen, gespeist durch die Sanda, fiel malerisch in ihr 9m tiefes Becken, . Kreisrund von Blumenwiesen umgeben, kamen die Basaltwände  im Streiflicht des  Nachmittags plastisch gut zur Geltung. Schön angelegte Wanderwege führten den Hang hinunter und Ruhebänke luden zur Rast ein. Im Abflussbach standen Angler und versuchten ihr Glück. Ein kurzes Stück auf der Str. Nr.32 und nach einer Brücke wies uns ein Schild den Weg  zum Wikingerhof Stöng. Über eine Piste, die ca. 6 km lang war, wurden wir begleitet von bunten Bergen. Sie entstanden vielleicht beim Ausbruch der Hekla im Jahr 1104. Ein lang gestrecktes Gebäude, das man aus Ruinenfunden  nachgebaut hatte, erwartete uns. Mit einem wetterfesten Dach gegen die Witterung gut geschützt, erzählte uns dieses Haus seine Geschichte, wie damals gelebt und gebaut wurde. Es war Abend geworden, der Rückweg hielt noch eine kleine Überraschung für uns bereit, gut erkennbar, führte ein Fahrweg direkt von der Hauptstrasse auf einen kleinen Hügel namens Gaukihöfdi? Am kleinen Parkplatz hielten wir an und erklommen die wenigen Meter. Eine traumhafte Aussicht über das ganze Tal, über die Pjörsa und ihre Verzweigungen lag vor unseren Augen. Wir kehrten zurück um in Fludir zu übernachten, es regnete!

11.8.16

Die Nacht über regnete es und der Morgen hatte Nebel für uns im Gepäck. Wir wollten Laugarvatn besuchen und das Fontana Bad, leider mussten wir zugeben, der Preis war nicht für unsere Geldtasche gemacht. Wir versuchten ein anderes Ziel für unsere Interessen zu finden. Ein Reiseführer machte uns den Mund wässrig, er beschrieb einen bunten Vulkankegel mit Namen Kerid. Da sich der Nebel noch nicht aufgelöst hatte, fiel es uns schwer einen bunten Kegel auszumachen. Bis nach Phingvallavatn kamen wir, drehten zwischenzeitlich ein paar Mal um, um schlussendlich zu erkennen, dass wir nicht den richtigen Ausgangspunkt genommen hatten. Der letzte Ausflug galt nun einer Kirche, an der wir bereits viele Male vorbei gefahren waren. Die Strandakirkja in der Nähe von Pörlakshöfn an der Südküste.. Die Kirche soll an ein glückliches nachhause Kommen eines Seefahrers erinnern, zum Dank für das sichere Geleit soll die Kirche erbaut worden sein. Gewidmet ist die Kirche den Hl. Poläk. Die letzte Nacht vor unserer Heimreise konnten wir ganz entspannt im B.B. Gästehaus verbringen.

Der 12.8.2016 war dann unser Heimreisetag, wir sind gut nach Hause gekommen. Kommen wir wieder ????, wir wissen es noch nicht!

Kommentar von IslandReisen.info: Ich kann die Frage beantworten – auch 2017 wird wieder mit dem Offroad Camper gereist!