Leif Eriksson
Der Entdecker Amerikas
Wie? War das nicht Christopher Columbus? Nicht ganz. Glaubt man der Geschichte, entdeckte der Isländer Leif Eriksson fast 500 Jahre vor Columbus den Kontinent Amerika. Das aber auch nicht ganz beabsichtigt.
Als Wikinger war seine Heimat das Meer, und als sein Vater Erik der Rote nach einer dreijährigen Schifffahrt nach Island zurückkehrte und von einem herrlichen „grünen Land“ im Westen schwärmte, war es für Leif klar in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Erik der Rote war es auch, der die weltgrößte Insel Grönland (Graenland – grünes Land) entdeckte. Nicht aus dem Drang heraus Neuland zu entdecken, sondern weil er wegen Bluttaten aus seiner Heimat fliehen musste.
Grünes Land bedeutete fruchtbares Land mit vielen Bäumen. Vor allem der Gedanke an Holz war reizvoll, denn das war auf Island Mangelware und das Land aus den Erzählungen dürfte reich an Bäumen gewesen sein.
In einer isländischen Sage wird erzählt, dass Leif das Christentum nach Island gebracht hat. Bei einer Reise nach Norwegen im Jahr 999 lässt er sich vom König Olaf Tryggvasson überzeugen zum Christentum zu konvertieren und brachte danach diese Religion in seine Heimat.
Ohne direktes Ziel vor Augen, ohne Kompass und nur mit den Erzählungen seines Vaters über das grünen Land sticht der Isländer mit seinen Männern in See. Zwei Mal gehen Sie an Land. Das Eine besteht nur aus Stein (angeblich Baffinland) und das andere ist voller weißer Sandstrände (vermutlich ein Teil von Labrador). Als Sie zum dritten Mal Land sehen, war es grün. Dieses Mal war es nicht Grönland wie bei seinem Vater, sondern Amerika. Damit ist laut den Erzählungen Leif Eriksson der erste Wikinger, der tatsächlich im Jahr 1003 seinen Fuß auf amerikanischen Boden setzte. Ein Jahr blieben sie dort, bevor sie wieder nach Grönland zurückgesegelt sind. Durch den Untergang der Wikinger bleibt nicht viel außer den Sagen über „Leif den Glücklichen“. Sein Beiname rührt daher, dass er auf dem Heimweg noch einen norwegischen Kaufmann aus der Seenot gerettet hat.
Am 9. Oktober findet der Leif-Eriksson-Tag, der vor allem in den USA groß gefeiert wird, statt. Dass es ausgerechnet dieses Datum ist liegt jetzt nicht am Isländer selber, sondern an diesem Tag kamen die ersten norwegischen Immigranten 1825 in New York an. Da aber der Isländer Leif Eriksson als der Europäer gilt, der tatsächlich als erster Amerika betrat, gab man diesem Tag seinen Namen. Bei Ihrem Urlaub in Island können Sie in der Hauptstadt Reykjavik eine riesige Statue von Leif Eriksson besuchen. Diese steht direkt vor der Sehenswürdigkeit der Hallgrímskirkja. Die Statue des Wikingers schenkten die USA 1930 Island anlässlich der 1000-Jahr-Feier des Parlaments. Auch der internationale Flughafen Islands trägt den Namen des Nationalheldens. Sie sehen bei einer Reise nach Island kommen Sie an Leif Eriksson nicht vorbei.